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BILDUNG & WISSEN


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INKA Stadtmagazin - epaper ⋅ Ausgabe 188/2024 vom 01.12.2024

Das ZKM-Hertzlab mit neuer Location & neuer

INKA (Roger Waltz): Das Hertzlabor – seit Anfang des Jahres ja „Hertzlab“ – ging einst aus dem Institut für Musik und Akustik hervor. Und wurde zumindest bei mir unter der Leitung von Ludger Brümmer eher als dessen Nachfolger angesehen. Mit dem Fokus auf akusmatischer bzw. Neuer Musik, die rein elektronisch definiert ist. Sie sind nun die erste Leitung des Hertzlabs, die nicht aus der Musik kommt. Wie kam es dazu? Wo darf man Sie künstlerisch verorten?

Tina Lorenz: Das Hertzlab ist die Abteilung für künstlerische Forschung und Entwicklung am ZKM und ist tatsächlich aus dem Institut für Musik und Akustik hervorgegangen – aber auch aus dem Institut für Bildmedien, die sich beide im Hertzlab vereinen und wiederfinden. Von daher fühle ich mich, auch wenn ich nicht aus der Lautsprechermusik komme, im Hertzlab hervorragend aufgehoben, denn die großen Fragen unserer Zeit – wie wollen wir uns in Zukunft begegnen, wie kommen wir weg von der linearen Erzählung unserer Existenz hin zu einem Kreislaufdenken, wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik und welche Rolle wollen wir eigentlich, dass Künstliche Intelligenz in unserem Alltag spielt – können wir mit künstlerischer Forschung, sei sie nun akustisch oder visuell, gut bearbeiten und so einen Beitrag zu gesellschaftlichen Debatten leisten.

INKA: Welche Rolle spielt die Musik dabei? Wird der Fokus von akusmatischer Musik mehr generell auf elektronische Musik zwischen E und U gelegt? Welche neue Rolle soll das Hertzlab bekommen?

Lorenz: Wir haben eine fantastische neue Kuratorin für Musik und Sound Art gewinnen können, Dr. Lea Luka Sikau, die seit Anfang Oktober das Team bereichert. In den kommenden zwei Jahren wollen wir die Klangfarben des Kubus’ erweitern, experimentell ausloten, was möglich ist, und aufregende Projekte machen, ohne dabei das Erbe und die Legacy der Vorgänger zu vergessen. Wir halten es da ganz mit dem berühmten Mahler-Zitat: „Andenken ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.“ Der Kubus spielt dabei eine zentrale Rolle: Neben seiner Funktion als erstklassiges Studio für die Produktion elektronischer Musik werden wir ihn auch noch mehr zu einem erstklassigen Konzertsaal ertüchtigen, in dem wir das Publikum immer neu überraschen wollen.

Leitung: Tina Lorenz im INKA-Interview

INKA: Intelligentes Museum? Was subsummieren Sie darunter, außer, dass ein Museum z.B. digital begehbar ist? Die entwickelte Software ist frei verfügbar und soll bewusst für alle Museen und Ausstellungsmacher verfügbar sein? Was lässt sich alles damit konkret anstellen?

Lorenz: Künstliche Intelligenz ruft bei den meisten Menschen derzeit nur zwei sehr unterschiedliche Haltungen hervor: entweder begeistertes Staunen, was die Technik jetzt alles kann, oder panische Untergangsstimmung. Das Projekt „intelligent.museum“ wollte sich der Frage, was Künstliche Intelligenz für Chancen und Herausforderungen für den Museumsbetrieb haben kann, nüchtern und gründlich nähern, was uns auch gelungen ist. Mit den unterschiedlichsten Ansätzen – von künstlerischen Residenzen über eigene künstlerische Forschung im Bereich KI und Kunst bis hin zu Serviceapplikationen wie dem Museumswerkschild, das die Sprache wechselt, wenn Sie mit ihm sprechen – haben wir eruiert, was es bedeuten kann, wenn ein Museum „mitdenkt“, also ein KI-unterstütztes kognitives System wird. Die Ergebnisse unserer Nachforschungen und Erkundungen, die wir jetzt im „intelligent.museum Playbook“ veröffentlichen, sollen anderen MuseumsmacherInnen bei der Entscheidungsfindung helfen, wo und vor allem wie sie KI in ihrer Arbeit einsetzen wollen.

INKA: Zum Abschluss des seit vier Jahren laufenden Projekts „intelligent. museum“ präsentieren Sie nun „Spectral Haven“. Das Konzept zu dieser VR-Erfahrung stammt von Ihnen und weiht zugleich den neuen Projektraum des Hertzlabs ein. Können Sie zu beidem etwas sagen? Was bedeutet VR-Erfahrung? Wie groß ist der Raum, was kann und soll dort stattfinden?

Lorenz: Ich komme ja aus dem Theater und habe in meiner vorherigen Station vor Karlsruhe das Digitaltheater am Staatstheater Augsburg aufgebaut und geleitet. Dort haben wir sehr viel Virtual Reality gemacht – von daher war es klar, dass ich das Thema ein Stück weit auch mit nach Karlsruhe nehmen würde. „Spectral Haven“ setzt sich mit einer Zukunftsvision auseinander, die derzeit vor allem von Techno-Optimisten wie dem Futuristen Ray Kurzweil propagiert wird: nämlich, dass wir unsere Hirne früher oder später in die Cloud hochladen werden, um mit der KI zu verschmelzen. Er hält diese Welt für eine bessere, weil wir dann alle viel schneller denken können, scheitert aber an einer konkreten Erklärung, warum das nun die Welt besser machen würde. Wir imaginieren also mithilfe von Virtual Reality eine Zukunft, in der Kurzweils Vision Wirklichkeit geworden ist. Aber nicht so, wie der Protagonist unserer Erfahrung es sich vorgestellt hatte.

INKA: Was hat es mit der neuen Hertzlab-Location auf sich? Sie ist sehr wohnlich eingerichtet. Was haben Sie dort vor? Wie ist der Raum technisch ausgestattet und für wie viele Personen ist er zugelassen?

Lorenz: Der neue Hertzlab Space soll idealerweise viele Bedürfnisse auf einmal erfüllen. Ich bin in der Hackerszene aufgewachsen, wo ein gemeinsamer dritter Ort zum Nerden, Tinkern, Austauschen und Treffen immer zentral war. Etwas Ähnliches wollten wir auch für das Hertzlab: ein gemeinsamer Ort zum Arbeiten und für den Austausch mit unseren GastkünstlerInnen und – ganz wichtig – auch mit BesucherInnen und Publikum. Weil künstlerische Forschung oft über lange Strecken unsichtbar ist (Dinge funktionieren halt nicht, bis sie dann doch gehen), wollen wir den Prozess dahinter sichtbar machen und zeigen, woran wir arbeiten. Auch dazu dient dieser Ort. Ausgestattet haben wir ihn mit möglichst versatilen Möbelstücken, einer Monitorwand und Traversen für das Hängen verschiedener Motion-Capture-Systeme, Licht- oder Spatial-Audio-Technik. Andere Technik holen wir uns projektbezogen dazu. Wir wollen im Hertzlab Space die gesamte Bandbreite der künstlerischen Forschung am ZKM sowohl durchführen als auch zeigen, weshalb dieser Raum jedes Jahr, jeden Monat anders aussehen wird – je nachdem, woran wir arbeiten.

ZKM-Vortrag: Multiagentensysteme

Intelligente Software-Agenten können in Kooperation miteinander komplexe Probleme lösen. Wie können wir mit solch einer „verteilten Künstlichen Intelligenz“ interagieren? Der Vortrag zu den Chancen und Risiken der Arbeit mit Multiagentensystemen findet begleitend zur Ausstellung „Digiloglounge No. 4“ statt, die die Auswirkungen von Social Media auf Identität und Wahrnehmung der Welt beleuchtet (bis 5.1.).

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Di, 3.12., 18 Uhr, ZKM

Julia Schoch

Literatur muss nicht kompliziert, verrätselt oder wortgewaltig sein, um ihre Wirkung zu entfalten. Die Potsdamer Autorin Julia Schoch hat in „Lies!“ für alle mit Lese- und Rechtschreibschwäche zwei Erzählungen in Einfacher Sprache veröffentlicht, die sie zum „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung“ vorstellt.

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Di, 3.12., 19 Uhr, Literaturhaus im Prinz-Max-Palais (Stephanus-Koop)

Lebensspuren der NS-Zeit: Straus & Moraller

Rahel Straus zählt zu den bekanntesten Jüdinnen Karlsruhes. Sie war eine der ersten Frauen, die in Deutschland Abitur macht, in Heidelberg Medizin studiert und promoviert. Auch nach ihrer Heirat praktiziert die Mutter von fünf Kindern als Ärztin, bevor sie 1933 frisch verwitwet mit ihren zwei Jüngsten emigriert. In „Von Baden nach Palästina: Rahel Straus (1880-1963)“ zitieren Henning Ohst und Annika Stello Briefe und andere Dokumente aus dem Nachlass von Straus-Tochter Hannah (Di, 3.12., 19 Uhr). Vom zentralen Regimesprachrohr in Baden handelt Michael Fischers Vortrag „Franz Moraller (1903-’86 ) und die NS-Zeitung ,Der Führer‘“, ebenfalls aus der Reihe „Lebensspuren der NS-Zeit“. Nach der Machtübernahme wurde „Der Führer“ als „Badischer Staatsanzeiger“ zum offiziellen Staatsorgan. Ein prägender Kopf dahinter war der 1927 zum Schriftleiter des Führers ernannte Karlsruher Moraller: Zunächst als Pressechef der badischen Staatsregierung und Gaupropagandaleiter tätig, stieg er als enger Mitarbeiter von Goebbels zum Geschäftsführer der Reichskulturkammer auf (Di, 21.1.).

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· 19 Uhr, Badische Landesbibliothek

Effekte: Atomforschung & Robotik

Unter dem Motto „Freiheit im Wandel – Chancen und Grenzen für Wissenschaft und Gesellschaft“ beleuchten Karlsruher Wissenschaftler bis Mai 2025 das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Im Dezember heißt es „Auf der Spur – welche Bedeutung Atomforschung heute hat“. Vertreter des Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission stellen an diesem Wissenschaftsdienstag mehrere Stationen auf der lokalen Nuklidkarte sowie nutzbringende Anwendungen aus der Forschung vor, nehmen mit in die Welt der Atomdetektive und geben Einblicke in die Kontrolle von Uran und Plutonium inkl. Messung von radioaktiven Stoffen (Di, 3.12.). „Roboter und Gesellschaft – Leben mit technologischem Fortschritt“ zur Unterstützung von Pflegekräften oder im Haushalt ist dann im Januar das Thema von Robotiker Tristan Schnell (FZI Forschungszentrum Informatik), der auch eine Livebegegnung möglich macht. Prof. Dr. phil. Ziad Mahayni (HKA) fokussiert sich außerdem auf die Frage, was es bedeutet, im KI-Zeitalter Mensch zu sein, und Dr. Doris Teutsch und Lisa M. Gaffney (Studium Generale. Forum Wissenschaft und Gesellschaft des KIT) stellen ein Projekt vor, in dem sie untersuchen, welche Rolle Werte und Moral in aufgeheizten öffentlichen Debatten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft spielen

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· 19.30 Uhr, Triangel, Eintritt frei, www.effekte.karlsruhe.de

Kerstin Gier

Im großen Finale der „Vergissmeinnicht“-Trilogie „Was die Welt zusammenhält“ werden alle Geheimnisse aufgedeckt. Wenn Quinn nach seinen Abenteuern im Saum eines weiß, dann dass Matilda seine große Liebe ist – ganz egal, wie anstrengend ihre Familie auch sein mag. Eigentlich sollten sich die beiden gerade nur auf den großen Schulball freuen. Wenn da nicht dieses rätselhafte Sternentorritual wäre, durch das Quinn als angeblich Auserwählter die Welt retten soll. Und flüchtige Schwarzalben, die versteckt werden wollen, sowie ein ominöses Orakel. Dann gerät Matilda ins Visier mächtiger Feinde. Zusammen mit Quinn muss sie Geheimnisse entschlüsseln, die den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.

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· Mi, 4.12., 18 Uhr, Tollhaus (Stephanus-Koop)

Naturkundemuseum: Schloss, Baum, Pilz

Die Ausstellung „Schloss, Baum, Pilz“ präsentiert die Forschungsergebnisse des Projekts, bei dem die Pilzartenvielfalt in drei Schlossgärten Ba-Wüs im Zusammenhang mit den dort vorkommenden Bäumen untersucht wurde (Eröffnung: Mi, 4.12., 18 Uhr, Naturkundemuseum, Eintritt frei). Und zum „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung“ offeriert das SMNK am inklusiven Folgesamstag, 7.12. „Das Museumserlebnis für blinde und sehbehinderte Menschen“ (14 Uhr), eine Führung mit Übersetzung in Gebärden(15 Uhr) sowie vereinfachter Sprache (16 Uhr).

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Sascha Lange

Mit ihren drei Bestsellern „Monument“, „Behind The Wall“ und „Live“ haben Sascha Lange und Dennis Burmeister Dave Gahan und seiner Synthie-Pop-Band in den vergangenen zwölf Jahren umfangreiche und reich bebilderte Denkmäler gesetzt. Nach den oft ausverkauften Lesungen zum jüngsten Werk 2023/24 tourt Lange nun mit der „Depeche Mode“-Trilogie. Im Anschluss: DM-DJ-Party.

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· Fr, 6.12., 20 Uhr, Jubez (Kohi-Koop)

Staatstheater: Lese-Insel Spezial

An den Adventssamstagen gibt’s eine Spezialausgabe der Lese-Insel: im Schaufenster des Staatstheaters liest das Schauspielensemble Geschichten zur Vorweihnachtszeit. Ab vier Jahren.

-sb

· Sa, 7./14./21.12., 15/15.30/16 Uhr, Schaufenster Staatstheater, Kaiserstr. 145

Shifting Paradigms: HfG-Forschungssymposium in Koop mit dem ZKM

In vier Panels performen und diskutieren u.a. die französische Wissenschaftshistorikerin und -philosophin Bernadette Bensaude-Vincent, die Profs Matthias Bruhn, Filipa César, Armin Linke und Simon Sheikh, die Szenografin und stellvertretende HfG-Rektorin Constanze Fischbeck, ZKM-Direktor Alistair Hudson, Susanne Kriemann, die Leiterin des ZKM-Hertzlabs Tina Lorenz, die Performancekünstlerin und Aktivistin Joy Mariama Smith und die Professorin für Digitale Ästhetik Nina Zschocke. Für das Symposium in englischer Sprache wird im Lichthof 4 eine besondere Konferenzarchitektur entwickelt, die dessen Ziel, neue Perspektiven und einen gemeinsamen Dialog zu schaffen, räumlich übersetzt. Das Konzept wurde als Projekt im Studiengang Ausstellungsdesign und Szenografie entworfen und realisiert; auch die grafische Gestaltung stammt aus dem Kommunikationsdesign der HfG (Abb.: Sophie Eckhard, Felix Köder, Michael Rothfuß). Die HfG und das ZKM wurden in den 90er Jahren von Gründungsdirektor Heinrich Klotz als Orte einer zeitgemäßen, auf die Neuen Medien gerichteten Forschung konzipiert – in einer einzigartigen Kombination von Hochschule und Kulturinstitution. Ein postgraduales Programm soll interdisziplinäre Expertise sammeln, um die Beziehung von Kunst, Theorie und Gestaltung neu auszuloten und so an die wegweisende Gründungsidee von HfG und ZKM anzuknüpfen. Es soll zugleich auf einen Paradigmenwechsel antworten, der sich in Kunst und Kultur wie auch im wissenschaftlichen Bereich zu vollziehen scheint und der sich in Legitimationskrisen, aber auch neuen und kreativen Formen der Recherche und Produktion von Wissen äußert. Die HfG nimmt die Diagnose zum Anlass, hybride Formate der Forschung neu zu konzipieren und auch die Funktion wissenschaftlicher Promotionen zu befragen.

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· Do, 5.12., 14 Uhr; Fr, 6.12., 10 Uhr, ZKM

Solidarität zeigen – Tag der Menschenrechte

Am „Tag der Menschenrechte“ informiert ein breites Bündnis Karlsruher Menschenrechtsorganisationen von der Gesellschaft für bedrohte Völker bis zur Seebrücke mit Ständen und einem Drei-Minuten-Bühnenstatement über seine Arbeit. Musikalischer Gast: Singer/Songwriterin Yuila.

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· Di, 10.12., 18 Uhr, Tollhaus

Michael Mehnert

Der im Rollstuhl sitzende Karlsruher Autor lebt mit Spastisch-Athetose selbstbestimmt in einer eigenen Wohnung. In „Sei einfach der, der du bist“ berichtet Michael Mehnert auf 666 Seiten von seiner bewegenden Jugendzeit mit der Hinterhofclique und wie er gelebte Integration fühlte, „die erfolgen kann, wenn gegenseitige Sympathie zu den Leuten eine entscheidende Rolle spielt“.

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Do, 12.12., 17-18.30 Uhr, Stadtbibliothek, Eintritt frei

Studium Generale. Forum Wissenschaft und Gesellschaft

Das neue Forum am KIT stellt sich an einem „Festlichen Abend zur Neuausrichtung“ nach der im Oktober erfolgten Umbenennung des „Zentrums für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale“ (ZAK) in „Studium Generale. Forum Wissenschaft und Gesellschaft“ (Forum) vor. Seine wissenschaftliche Leiterin Senja Post, Professorin für Wissenschaftskommunikation, geht darauf mit ihrem Vortrag „Wissenschaft als Korrektiv in der Wahrheitskrise? Herausforderungen, Voraussetzungen und Möglichkeiten“ ein, kommentiert von Kommunikationswissenschaftler Harmut Wessler. Im Anschluss Stehempfang und Posterausstellung mit Infoständen im Foyer (Do, 13.2., 18 Uhr, Atrium im Informatikom, Geb. 50.19, KIT-Campus Süd, Adenauerring 12). Bis dahin beschäftigt sich die Vortragsreihe „Colloquium Fundamentale“ mit der Frage „Zwischen Allgemeinbildung und Technikreflexion?“: Im Vorfeld des 200. KIT-Jubiläums 2025 widmet sich die Podiumsdiskussion „Vergangenheit und Zukunft der Geisteswissenschaften an Technischen Universitäten“ (Do, 12.12., 18 Uhr, NTI-Hörsaal, Geb. 30.10, KIT-Campus Süd, Engesserstr. 5). „Zwischenmenschliche Beziehungen im Digitalzeitalter“ zwischen Onlinemeetings, Chatbots und KI-Modellen ist dann Thema eines öffentlichen Vortrags mit Dr. Phillipe Merz von der Thales-Akademie (Do, 16.1., 18 Uhr, Atrium im Informatikom). Und wie ökologische Anforderungen, Energieeffizienz und Lebensqualität die Mobilität der Zukunft beeinflussen oder welche neuen Technologien den Transport revolutionieren können, erläutern Forscher bei „KIT im Rathaus: Das KIT-Zentrum Mobilitätssysteme stellt sich vor“ (Mo, 3.2., 18.30 Uhr, Bürgersaal, Eintritt frei).

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· www.forum.kit.edu

Harald Hurst – Flaneur

Zum Gedenken an den im Juni gestorbenen Mundartautor präsentiert der bibliophile Fotograf und Autor Burkhard Riegels sein gemeinsam mit Harald Hurst erarbeitetes, im September erschienenes Buch „Flaneur“ (Verlag Regionalkultur). In Schwarz-Weiß-Bildern festgehaltene Begegnungen und Spaziergänge der beiden Autoren werden ergänzt durch Hursts eigenwillige Aphorismen und Gedichte. Eine Matinee mit Textbeiträgen und musikalischer Begleitung von Burkhard Riegels, Thomas Liebscher, Gunzi Heil, Erik Rastetter, Winnie Bartsch, Ute Merz, Volker Schäfer, Patricia Keßler und Martin Wacker.

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· So, 15.12., 11 Uhr, Das Sandkorn

Imad Al Suliman

Warum fliehen Menschen aus ihrem Heimatland und welche Erfahrungen machen sie auf ihrem Weg? In seinem ersten Roman „Das Jasmin-Inferno“ erzählt Imad Al Suliman „Eine Fluchtgeschichte“ von Fouad, der den Arabischen Frühling und den Bürgerkrieg in Syrien hautnah erlebt und eine gefährliche Flucht nach Europa antritt. Al Suliman, in Damaskus aufgewachsen und seit 2015 in Deutschland, schildert Flucht aus der Innenperspektive und analysiert, was sie bedeutet. Im Anschluss an die Lesung der Seebrücke in Koop mit der Ev. Erwachsenenbildung ist Raum für Fragen und Diskussion.

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· Di, 17.12., 19 Uhr, Jubez, Eintritt frei

Wladimir Kaminer

Kaum jemand ist so neugierig auf seine Nachbarn wie Wladimir Kaminer – ob es um einzelne Menschen oder ganze Länder geht. Und wie könnte man einander besser kennenlernen als beim gemeinsamen Essen? In „Mahlzeit! Geschichten von Europas Tischen“ nascht er von den Tellern Portugals und aus den Honigtöpfchen Bulgariens, trinkt den Wein der Republik Moldau. Vor allem aber kommt Kaminer mit den Menschen ins Gespräch und taucht tief in deren Geschichte und Geschichten ein.

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· Mi, 8.1., 19.30 Uhr, Tollhaus

PHKA: Bachelor & Master Lehramt Sekundarstufe I

Vom Lehramtsstudiengang für die Primar- und die Sekundarstufe I bis hin zum Bachelor- und Masterstudiengang für andere Bildungsfelder reicht das Studienangebot dieser aufs Pädagogische spezialisierten Hochschule. Dabei zeichnen sich die berufsbegleitenden Weiterbildungsangebote an der PHKA stets durch ihre Nähe zu Forschung und Praxis aus. Wer sich berufen fühlt, Zehn- bis 17-Jährige in einer ihrer wesentlichen Entwicklungsphasen zu begleiten, ist Kandidat für den Bachelorstudiengang „Lehramt Sekundarstufe I“ mit seinen praxisnahen Einheiten in den Lehr-Lern-Laboren. Besonderheit hier: die Vielfalt an möglichen Fächerkombinationen. Bewerbungsfrist ist Mi, 15.1. Neu eingeführt wurde zum WS 2024/25 das Absolventen von Fachbachelorstudiengängen mit Schwerpunkt Informatik oder Physik vorbehaltene duale Angebot „Masterstudiengang Lehramt Sekundarstufe I“, mit dem das Land einen zusätzlichen Weg ins Lehramt eröffnet. Um dem Aufruf „Werde die Lehrkraft, die du immer wolltest!“ zu folgen und das Studienangebot Lehramt für die Klassen 5 bis 10 zu erkunden, empfehlen sich Instagram (@ssz_ph_karlsruhe) und Youtube (@ph_karlsruhe). Weitere Infos beim Studien-Service-Zentrum (Raum 3.118, Mo Mi 9-15 Uhr, Di 9-14 Uhr, Do 9-17 Uhr, Fr 9-12 Uhr, 0721/925 44 44, ssz.helpdesk@vw.ph-karlsruhe.de).

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· Bismarckstr. 10, www.ph-karlsruhe.de

Wolfgang Büscher & Peter Wohlleben

Mit seinem hunderttausendfach verkauften und vielfach übersetzten „Berlin – Moskau. Eine Reise zu Fuß“ begründete er 2003 die deutschsprachige Reiseliteratur neu. Und wie so oft war es auch bei „Der Weg – Eine Reise durch die Sahara“ ein Bild, das bei Wolfgang Büscher den Wunsch auslöste, eine Reiseerzählung aus der größten Trockenwüste der Erde zu schreiben – und über Charles de Foucauld, der in den algerischen Hoggar-Bergen sein Haus gebaut hat (Di, 14.1.). Fast zehn Jahre nach Erscheinen von „Das geheime Leben der Bäume“ lässt Peter Wohlleben (Foto) in „Buchenleben“ einen 250 Jahre alten Baum „seine erstaunliche Geschichte“ vom Samen bis zum Giganten des Waldes erzählen. Und der Zuhörer erfährt durch neueste wissenschaftliche Forschung Bestätigtes: Bäume können hören, sehen, sich erinnern, übers Wood Wide Web verständigen und Erfahrungen an ihren Nachwuchs weitergeben (Do, 16.1.).

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· 20 Uhr, Jubez (Stephanus-Koop)

Elisabeth Schröder

Eine Reise nach Island, die anders verläuft als geplant, ein abgelegenes Hostel, ein unerwartetes Wiedersehen mit dem Ex und ein Todesfall, der alles auf den Kopf stellt – hier setzt der düstere Debütroman der Karlsruher Autorin Elisabeth Schröder über Hanna an, die sich inmitten der mystischen Landschaft auf eine Suche nach der Wahrheit begibt. Begleitet wird die Lesung von „Der Fall ins Blaue“ vom die Atmosphäre musikalisch untermalenden Singer/Songwriter-Local Adrian Habich. 

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Mi, 15.1., 18.30 Uhr, Jubez

Eine Zeitreise mit Hippies ins Jahr 1974

Borghild Wicke-Schuldt liest und erzählt aus ihrem 2018 veröffentlichten Tagebuch, das sie mit 19 während einer abenteuerlichen Reise mit einem VW-Bus geschrieben hat: Zwei Männer und drei Frauen fahren sechs Wochen durch die Türkei, den Iran, Afghanistan, Pakistan und Indien bis zum Hippietraumziel Nepal. Die Autorin lässt mit Fotos und Songs in die zweigeteilte Welt ohne Autoradio und Telefonverbindung blicken und dabei das Lebensgefühl der wilden 70er aufleben.

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Sa, 18.1., 19 Uhr, Mikado

Mit der element-i Gemeinschaftsschule zum Abitur

Seit dem Schuljahr 2024/25 gibt es an der Freien element-i Gemeinschaftsschule in Karlsruhe auch die Gymnasiale Oberstufe (G9). Die ersten Jahrgänge gehen bereits ihren individuellen Lernweg bis zum Abitur. Bei element-i werden die Schüler ermutigt, ihren persönlichen Interessen nachzugehen und diese bspw. während projektorientierter Phasen einzubringen. Sie sind dabei nicht in Klassen eingeteilt, sondern in Lernhäuser, wo jeweils drei Jahrgangsstufen altersgemischt lernen und gemeinschaftlich ein Projekt bearbeiten, um ihre individuellen Potenziale auszuschöpfen. Dabei nutzen sie modernste Technik wie digitale Whiteboards und werden individuell betreut. Neben dem fest im Schulcurriculum verankerten MINT-Schwerpunkt werden Fremdsprachen außerhalb des im Bildungsplan vorgesehenen Inputs durch Konversation mit Native Speakers erworben. Speziell für die Oberstufe gibt es den Seminarkurs „Glück“, in dem die Schüler ihre Lebenskompetenzen weiterentwickeln und lernen, ihre Kräfte und Ressourcen einzuteilen, mit Hindernissen umzugehen sowie Visionen und Ziele zu verfolgen. Auch externe Schüler sind in der Freien element-i Gemeinschaftsschule in Karlsruhe willkommen; aktuell gibt es noch freie Plätze. Für an der Oberstufe interessierte Eltern und Schüler findet eine digitale Infoveranstaltung statt (Do, 16.1., 19 Uhr, Link n. An-meld.); am „Tag der offenen Tür“ (Sa, 1.2., 11 Uhr) können Interessierte das Schulgebäude besichtigen und den Pädagogen vor Ort Fragen stellen. Anmeld. jeweils: www.element-i.de/infoveranstaltungen-der-element-ischulen

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· Konrad-Zuse-Str. 11-13, 0711/65 69 60 70 37

Ursula Poznanski

Wie oft lügen wir? Bestsellerautorin Ursula Poznanski macht diese spannende Frage zum Kern eines dramatischen Battle Royale: Philipp und Tessa treten mit 98 weiteren Kandidaten an, um für ein Preisgeld von fünf Millionen Euro einen unfehlbaren Lügendetektor zu testen: den titelgebenden „Scandor“, der die Teilnehmer rund um die Uhr begleitet, jede Art von Ausflucht und Schwindelei wittert – wer lügt, fliegt raus…

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Mi, 22.1., 18 Uhr, Jubez (Stephanus-Koop)

MFG Akademie

Vielen fällt es schwer, nach Abschluss von Ausbildung oder Studium der kontinuierlichen Weiterbildung im übervollen Arbeitsalltag Zeit einzuräumen. Die MFG Akademie der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg als landesweitem Kompetenzzentrum für die Kultur- und Kreativwirtschaft im Südwesten unterstützt Kultur- und Kreativschaffende dabei, sich gezielt weiterzubilden und zu vernetzen. Ihre Angebote sind auf Kreative, Selbstständige, Gründer und Kleinunternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft zugeschnitten. Inhaltlich setzt die MFG Akademie auf einen ausgewogenen Mix aus methodischem Wissen, unternehmerischem Know-how und Trends in Onlinemarketing und Kommunikation. Neben klassischen Ganz- und Halbtagesseminaren in Präsenz wie online vermittelt die MFG Ba-Wü in ihren 90-minütigen „Wissen kompakt“-Seminaren einen Überblick und Einstieg in komplexe Themenbereiche. Die an zahlreichen Standorten angebotenen Seminare vermitteln aktuelles Praxiswissen; das ermöglicht die Koop mit den Partnern des Netzwerks Kreativwirtschaft Ba-Wü wie z.B. dem K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro der Stadt Karlsruhe. 

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· www.mfg.de/akademie

Krimiwoche

Mit einem literarisch-filmischen Programm füllen Stadtbibliothek und Kinemathek die „Krimiwoche“ (Di-Sa, 21.-25.1.). Von der Ideenwerkstatt mit Kriminalautorin und CDU-Stadträtin Rahsan Dogan (Mi, 22.1., 17-18-30 Uhr, Stadtbib, Anmeld.: event. stadtbibliothek@kultur.karlsruhe.de, Teilnahme kostenfrei, Foto: Jörg Donecker) über die Krimilesung „Die sizilianische Akte“ von Allessandro Bellardita (Do, 23.1., 19 Uhr, ?Stadtbib) und die Verfilmung des Krimiklassikers „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ (Sa, 25.1., 19 Uhr, Kinemathek) bis zum Angebot in der Kinder- und Jugendbibliothek. 

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HfG-Kunstbuchmesse: 2. Book-Bau-Festival

Zum zweiten Mal präsentiert die Hochschule für Gestaltung ihre Kunstbuchmesse mit Künstlerbüchern und Printmedien. Zusammen mit den Studenten plant die HfG diese Messe im Kontext der Ökonomie, der nachhaltigen Produktion und der Ausstellung sowie Sammlung von Künstlerbüchern. Es nehmen nationale und internationale Verleger wie Studenten teil. Mit Workshops, Vorträgen und Ausstellungen fördert das Festival den kreativen Dialog zwischen Design, Typografie und Kunst und bietet Raum für neue Ideen und Perspektiven

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· 31.1.-2.2., HfG, www.bookbaufestival.de

Gedenktag für die NS-Opfer: Nie wieder!

Der Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz am 27.1.1945 durch die Rote Armee ist seit 1996 offizieller deutscher „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“. Das Badische Staatstheater beteiligt sich unter dem Appell „Nie wieder!“ mit künstlerischen Beiträgen und einer Podiumsdiskussion von Politologin und Antirassismustrainerin Saba-Nur Cheema und dem Direktor der Bildungsstätte Anne Frank Meron Mendel, der zusammen mit Cheema die FAZ-Kolumne „Muslimisch-jüdisches Abendbrot“ schreibt. Unter dem gleichen Titel ist im September ihr Buch über „Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung“ erschienen. 

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Mo, 27.1., 19.30 Uhr, Staatstheater, Neues Entrée

Angela Mende: „Rebalance Yourself “ – Wellness-Qigong am Gardasee

Im Hotel Villa Schindler (Foto) am westlichen Ufer des Gardasees kann man nicht nur urlauben, sondern auch etwas fürs mentale und körperliche Wohlbefinden tun: Qigong-Expertin und Coach Angela Mende aus Durlach taucht mit ihrem Fünf-Tages-Retreat in täglich drei bis vier entspannten Kurzsessions in die Welt des Qigong ein, das seine Wurzeln in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat. Auf dem Programm stehen u.a. eine Einführung ins Konzept von Yin und Yang und die Wandlungsphasen, Bewegungsübungen, Atemtechniken, Meditation und Ernährung; auch individuelle Fragen und Bedürfnisse haben ihren Platz, wenn die erfahrene Qigong-Lehrerin „einen warmherzigen Raum der Selbstfürsorge und des Wohlbefindens öffnet“. Praktiziert wird am Strand, im Garten und in einem Entspannungsraum – jeweils in kurzen Einheiten, sodass ausreichend Zeit zum Urlauben bleibt! 

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· Sa-Abend bis Do-Mittag, 12.-17.4. 20.25.9., 0172/101 01 51, www.angelamende.de/qi-gong-villa-schindler

Volker Knopf – „Geheimtipps Metz, Nancy, Lothringen“

Er kennt sich schon von Berufs wegen bestens aus in Ostfrankreich, schreibt von der Fächerstadt aus als freier Journalist für etliche Tageszeitungen im Südwesten u.a. über Lothringen und das Elsass und hat nun sein drittes Buch mit „Geheimtipps“ (Geistkirch Verlag Saarbrücken) veröffentlicht: Diesmal über Lothringen, Metz und Karlsruhes Partnerstadt Nancy, deren Jumelage als eine der ältesten deutsch-französischen Städtepartnerschaften 2025 ihren 70. feiert. Volker Knopf (geb. 1967 in KA) verfasst keine klassischen Reiseführer; seine 57 Lesegeschichten und Features sind mehr eine Anleitung zum Selbstentdecken, richten den Blick abseits der Mustsees auf Historisches, Skurrilitäten und natürlich Kulinarisches, auf Menschen und ihre Passionen – vom Madeleinebäcker und Pastetenmacher übers Jugendstil-Kaffeehaus Brasserie Excelsior, einer Glashütte und ihren Kunsthandwerkern, das Petite Carcassonne und einer außergewöhnlichen Bonbonfabrik bis hin zum Trödelmarkt.

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www.geistkirch.de

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