Ettlingen: Michael Krebs
„Krise als Chance“ heißt das neue Programm des Musikers und Songschreibers, das er mit einem stilsicheren coolen Pressebild inszeniert: Grooven-des Musikkabarett mit hohem Impro-Anteil ist garantiert, denn unsere multikatastrophale Zeit ist ja kaum noch zu ertragen für einen, der in den 80ern behütet in der schwäbischen Provinz aufgewachsen ist. Im Unsafe Space zwischen Geistesblitz und Peinlichkeit läuft er zur Hochform auf! Das nennt sich Optimismus aus Notwehr. (Foto: Sven Hagolani) -rw · Sa, 1.2., 20 Uhr, Schloss Ettlingen, Epernaysaal
Dark Side Of The Moon
Mit dem Herzen hören: „Dark Side Of The Moon“ verknüpft Antoine de Saint-Exupérys Kunstmärchen mit dem Artrock von Pink Floyd. Assoziativ-poetisch berichtet der Kleine Prinz von seiner Reise – gespiegelt durch „Wish You Were Here“, „Another Brick In The Wall“ oder „Shine On You Crazy Diamond“, die von Musikern der Meat-Loaf-Show „Heaven Can Wait“ intoniert werden. -pat · Öffentl. Generalprobe: Do, 6.2.; Premiere: Fr, 7.2.; 8. .9./12.-16./19.-23./26.-28.2., 1. 2.3., 20 Uhr (So 18.30 Uhr), Kammertheater, K2
Staatstheater: 4. Sinfoniekonzert
Mit einem unerbittlichen Marsch beginnt die „Sechste“ von Gustav Mahler, die er selbst als seine „Tragische Sinfonie“ bezeichnet haben soll. Zwischen 1903 und ’05 entstanden, ist es formal zwar seine strengste Sinfonie, jedoch wirkt es fast, als ob die traditionelle Form nur emporgehoben wird, um sie zu Grabe zu tragen. Mahlers charakteristische idyllische Passagen entpuppen sich im Finale als Utopie, das alpine Glockengeläut wandelt sich in harte Hammerschläge, der Schluss bleibt Moll. Für Adorno war dieses Finale das „Zentrum von Mahlers gesamtem Oeuvre überhaupt“ und lässt eine bittere Vorahnung für die kommende Katastrophe des Ersten Weltkriegs anklingen. Das vierte „Sinfoniekonzert“ mit der Badischen Staatskapelle (Foto: Chris Frühe) wird dirigiert von Generalmusikdirektor Georg Fritzsch. -sb So, 2.2., 11 Uhr; Mo, 3.2., 19.30 Uhr, Staatstheater
Brahms: Ein Deutsches Requiem
Leon Tscholl, früherer Schüler von KMD Raiser, ist Gründer des Kammerchors Ensemble Vokal Karlsruhe (Foto) und arbeitet aktuell als Kirchenmusiker in Stockholm. Mit dem Kammerchor führt er das beliebte „Deutsche Requiem“ von Brahms in der Klavierfassung des Komponisten auf sowie das fast zeitgleich entstandene Requiem von Peter Cornelius. Begleitet wird das Vokalensemble von Florian Kleinertz (Flügel), daneben wirken Paula Bächli (Sopran) und Christian Noel Bauer (Bariton) als Solisten mit. -rw So, 2.2., 18 Uhr, Kleine Kirche
HfM: 21. Sinfoniekonzert
Neben selten gespielten Werken wie dem Flötenkonzert von Jacques Ibert aus dem Jahr 1934 mit Solist Xiaoyue Shang (Querflöte, Foto) stehen berühmte Werke wie Smetanas „Die Moldau“ und Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ auf dem Programm des 21. Sinfoniekonzerts der HfM mit dem Schulmusik-Orchester unter Stefan Ottersbach. Mussorgskis originale Klavierfassung vermutlich wohl wegen der neuartigen Klavierfarben wenig erfolgreich, provozierte aber zahlreiche Transkriptionen, darunter die sehr populäre Orchesterfassung von 1922 von Ravel, die heute vielen als Standardversion des Werks gilt. -rw · So, 2.2., 19 Uhr (Konzerteinführung mit Hans C. Hachmann 18.15 Uhr), Schloss Gottesaue, Rihm-Forum
Pforzheim: Time Changes
„Tempora Mutantur – Die Zeiten ändern sich“: Der Beiname der Sinfonie von Joseph Haydn ist Programm für diesen Konzertabend des Südwestdeutschen Kammerorchesters, bei dem Dirigent Douglas Bostock zwei Haydn-Sinfonien mit dem Klarinettenkonzert von Aaron Copland kombiniert. Solist ist Sérgio Fernandes Pires (Foto: Natalia Michalec). -rw So, 2.2., 19 Uhr, Congress Centrum Pforzheim
Pforzheim: Schwanensee
Das 1877 in Moskau uraufgeführte Ballett zur Originalkomposition von Tschaikowski ist heute ein Meilenstein des klassischen Balletts und das meist gespielte Ballettstück der Tanzgeschichte. Die romantische Story über die Liebe und Tod wird in eigens entworfenen Bühnenbildern vom arrivierten Classico Ballet Napoli auf die Bühne gebracht. -rw · Di, 4.2., 19 Uhr, Congress Centrum Pforzheim
Cantus Juvenum: Abschiedskonzert für Tristan Meister
Er gründete den Kammerchor Vox Quadrata, ist seit 2024 Artistic Director des Chamber Choir Of Europe, musikalischer Leiter des Jugendchors sowie des Kammerchors Hochtaunus, führt mit dem Beethovenchor Ludwigshafen oratorische und chorsinfonische Werke sämtlicher Epochen auf und arbeitet regelmäßig mit der Mannheimer Kammerphilharmonie, dem Kurpfälzischen Kammerorchester und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Zudem ist er Gründer und Dirigent des Ensemble Vocapella Limburg, mit dem er u.a. Preisträger beim „Deutschen Chorwettbewerb“ und beim „Internationalen Chorwettbewerb“ in Warna (Bulgarien) wurde. 2019 übernahm Tristan Meister (Foto: Minna Kettunen) die künstlerische Leitung der Knabenchöre der Singschule Cantus Juvenum Karlsruhe, die er nach fünf erfolgreichen Jahren nun abgibt. Auf dem Programm des Abschiedskonzerts mit dem Männerchor Cantus Juvenum und KMD Raiser (Orgel) stehen Werke von u.a. Mendelssohn, Schubert, Uusberg, und Schronen. Leitung: Tristan Meister. -rw · Mi, 5.2., 19 Uhr, Kleine Kirche, Eintritt frei, Spenden erbeten
Staatstheater: Auftakt „Einfach tanzen!“
Als Auftakt zur neuen Programmreihe „Einfach tanzen!“ mit offenen Tanztrainings und Workshops gibt’s von Hauschoreografin Kristina Paulin einen Tanzworkshop zu ihrem Stück „Boléro“. Ob mit Profi-Erfahrung oder gerade erst die Bewegungswelt für sich entdeckend: Alle Tanzbegeisterten ab 16 Jahren sind willkommen! (Foto: Admill Kuyler) -sb · Do, 6.2., 18.45-20.30 Uhr, Staatstheater
„Musik an der Christuskirche“ im Februar
Traditionell etwas ausgedünnt ist das Konzertprogramm der Christuskirche im Februar – man kann ja auch nicht immer nur Gas geben. Gleich am So, 2.2., 18 Uhr, bietet die „Stunde der Kirchenmusik“ ein Gastspiel. „Spes – Hoffnung“ ist das Konzert des 4 x 4 Frauenchors der PH Heidelberg überschrieben mit Werken von u.a. Gyöngyösi und Brahms, Leitung Heike Kiefner-Jesatko, Impuls: Pfarrerin Gabriele Hug. In seiner Reihe „Faszination Orgel“ widmet sich Organist Carsten Wiebusch am So, 16.2., 18 Uhr, dem „Palais du Trocadéro“ mit Werken von Bach, Widor, Fauré und Guilm. Vormerken darf man sich den So, 9.3., 18 Uhr: Hier trifft beim vierten „Klangspektakel Mädchenchöre“ Cantus Juvenum auf die Mädchenchöre der Dommusik Speyer. Solistinnen sind Alma Unseld und Anne Flender (Sopran) und Johanna Keune (Harfe), die von der Kammerphilharmonie Karlsruhe begleitet werden. Leitung: Christoph Obert, Martina Egli, Peter Gortner und Markus Melchiori. -rw
Em Karle sei Dande & Oins nach em annere
Zwei weitere „Stückle Heimat“ präsentiert das Grünwinkler Mundarttheater zum Jahresanfang: Im Februar sorgt in Jürgen Hörners Lustspiel „Em Karle sei Dande“ eine missverstandene Heiratsannonce bei Familie Zipfel für Aufruhr. Der wegen eines Wasserschadens herbeigerufene Klempner Karl Blemberle soll mit einem Streich sämtliche Probleme lösen – inkl. schwangerer Tochter und gefährdetem Erbe… (7. 8./14. 15./21. 22./28.2. 1.3., Foto). Im März übernimmt in Hans Rüdiger Kucichs „Oins nach em annere“ dann eine Pokerrunde und versucht, den sitzengelassenen Herbi aus seinem Tränental zu holen (7. 8./14. 15./2 1. 22./28. 29.3.). -pat · Fr Sa, 20.15 Uhr (Einlass mit Bewirtung 18 Uhr), Badisch Bühn
Lars Reichow
Boomer – das sind keine seltenen Arten oder vom Aussterben bedrohte Kuscheltiere, sondern Millionen von Menschen, die zwischen 1950 und ’70 geboren sind. Sie lachen gerne, gehen oft ins Kabarett, sind zukunftszugewandt und genießen verantwortungsvoll das Leben. Lars Reichow will dieser Generation mit „Boomerland“ ein Denkmal setzen. Und gleichzeitig eine Brücke bauen bis in die Generation der Millennials-Generation Z. -rw · Fr, 7.2., 20 Uhr, Tollhaus
Wiederaufnahmen im Sandkorn
Erik Rastetter und Martin Wacker sind „Ein seltsames Paar“. Als Felix Ungar und Oscar Madison wohlgemerkt, den 1969 vom Komikerduo Jack Lemmon und Walter Matthau verkörperten Protagonisten aus Neil Simons legendärer Komödie „The Odd Couple“ über zwei Kumpels und ihre Not-Junggesellen-WG. (1./8./12.-14.2., 19.30 Uhr; 2. 9.2., 18.30 Uhr, Foto: Ingo Cordes). Mit Augenzwinkern und Tiefgang blickt außerdem das Sandkorn-80er-Musical aufs Jahrzehnt zwischen Kaltem Krieg, Zauberwürfel und Vokuhilafrise zurück. Rund um die Geschichte der wiedervereinten Coverband Karajan spielen HfM-Studenten und Schüler des Helmholtz-Musikgymnasiums die Klassiker von „Major Tom“ bis zum „Sonderzug nach Pankow“ (5.-7./15./19.-22./28.2., 19.30 Uhr; 16.2., 18.30 Uhr). -pat
Kabarett in der Orgelfabrik: Wie viele Sterne hat ein Tag?
Spiegelfechter Ole Hoffmann, der auch die Kabarettbühne in der Orgelfabrik betreibt, verspricht in seinem neuen Programm wieder „pointierte Texte, Ausgeflipptheit, Perfektion, eine spitze Zunge und obendrein Spaß an der Sache selbst“. -rw · 8./15./22./28.2./1.3., 20.15 Uhr, Orgelfabrik
HfM: Ensemble für Neue Musik
Manche Bläserpassagen erinnern an einen feierlichen Choral, andere klingen mit verschobenen synkopierten Rhythmen fast ein wenig jazzig: Neben Werken wie „Tinto“ von Johannes Schöllhorn, einem Stück für Sopran, Blockflöte und Sax von Martin Smolka, Roderick de Mans „Le clavecin illumine“, das das Solo-Cembalo mit Harfe, Bläser und Streicher ausleuchtet, sowie dem „Hamburgischen Konzert für Horn und Kammerorchester“ präsentiert das HfM-Ensemble für Neue Musik facettenreiche Werke mit den Solisten Sarah Kuppinger (Sopran), Solange Komenda (Blockflöte), Daria Vorontsova (Cembalo) und João Ribeiro do Vale Augusto (Horn). -rw · Fr, 7.2., 19.30 Uhr, Schloss Gottesaue, Rihm-Forum
KIT Kammerorchester
Mit drei außergewöhnlichen Kompositionen eröffnet das Kammerorchester des KIT das Jahr. „Verunstaltung der Oper!“, hieß es über die Umarbeitung von Bizets Oper „Carmen“ zu einer Ballettsuite durch Rodion Schtschedrin bei der Uraufführung 1967 am Moskauer Bolschoi-Theater. Bei der Besetzung seiner „Carmen-Suite“ mit Streichorchester und 47 Schlaginstrumenten waren gewisse Veränderungen des gewohnten Klangbildes natürlich unausweichlich. Der Erfolg gab ihm aber Recht, statistisch gesehen wird die Suite fast jeden Tag irgendwo auf der Welt gespielt! Der zweite Konzertteil wird von der Sinfonie in h-moll von Franz Schubert eröffnet. Diese blieb unvollendet, da er das Werk nach den ersten beiden Sätzen für eine Oper zurückstellte, die er dann aber auch nicht komponierte. Bei den „Haydn-Variationen“ von Brahms nutzt dieser nur scheinbar dessen Melodie. Denn diese stammt gar nicht von Haydn; es ist eine damals gebräuchliche Choralmelodie, wobei Haydns Verdienst ist, sie aufgeschrieben und der Nachwelt erhalten zu haben. -rw · Sa, 8.2., 20 Uhr, Gerthsen-Hörsaal, Engesserstr. 9, KIT
Premiere: Tragödienbastard
Die Eltern immigrierten aus Polen, voll Hoffnung auf den deutschen „weinroten Luxuspass“. Doch ihre Tochter hat „so einfach gar keinen Bock mehr auf das Narrativ von der freien Frau, weil der goldene Westen sie nicht frei gemacht hat“. Im Wechselspiel dreier Stimmen erzählt Ewe Benbenek in „Tragödienbastard“ in offensiv-rhythmischer Sprache vom Blick der zweiten Generation auf die Demütigungen und Wunden des Ankommens und Andersseins. Und dem Wunsch, sie in Kraft umzuwandeln. Mit ihrem Debüt räumte die studierte Kultur- und Politikwissenschaftlerin 2021 gleich den „Mülheimer Dramatikpreis“ ab und wurde in der Kritikerumfrage von „Theater heute“ als Nachwuchsautorin des Jahres geehrt. Regie führt Oberspielleiterin Brit Bartkowiak. Ab 14 Jahren. (Foto: Hella Prokoph) -sb · Premiere: Sa, 8.2., 19 Uhr; Fr, 14.2., 19.30 Uhr; Do, 20.2., 19.30 Uhr, Staatstheater
Cossu
Lukas Staier aka Cossu ist Content Creator, Comedian, Schauspieler, Rapper und Lehrer, der auf Instagram und TikTok Hunderttausende mit seinen Dialektparodien begeistert. In „We Are The Germans“ liest und spricht der gebürtige Haslacher auf seiner aufschlussreichen Deutschlandreise über Heimat, Reisen, Klischees und die Menschen unterwegs – in Person seiner Schwarzwälder Alter Egos Moser Franz, Krämer Karl oder Hörnle Harry sowie regionaler Archetypen vom tiefsten Bayern bis nach Greifswald, vom randständigsten Saarland bis nach Frankfurt/Oder. (Foto: Markus Schwer) -pat So, 9.2., 19 Uhr, Tollhaus (Stephanus-Koop)
Staatstheater: 3. Kammerkonzert – „Wienerisch“
Das dritte Kammerkonzert lässt drei Stücke der wienerischen Spätromantik erklingen. Von Alexander Zemlinsky sind „Zwei Sätze für Streichquintett“ und „Maiblumen blühten überall“ mit Sopranistin Uliana Alexyuk (Foto: Felix Grünschloß) und Streichsextett zu hören. Für das Streichsextett „Verklärte Nacht“ op. 4 von Arnold Schönberg rezitiert Gunnar Schmidt die vertonten Richard-Dehmel-Texte. -sb · So, 9.2., 11 Uhr, Staatstheater
Jazz & Pop: A-cappella-Ensemble Lylac
Das gemischte Quintett Lylac aus Mainz kombiniert moderne Sounds mit purem zeitlosem Klang. Fünf Stimmen, unzählige Klangwelten, ein unverkennbarer Sound, a cappella. Das Preisträger-Ensemble präsentiert eine Mischung aus Originalkompositionen und eigens arrangierten Jazz- und Popklassikern: Neuartiges und Altbekanntes fusioniert zu einem spannungsvollen Programm. Hits von Earth, Wind & Fire, Jazzklassiker von Duke Ellington und eigene Kompositionen erklingt in exklusiver harmonischer Fülle und rhythmischer Raffinesse. Im November 2024 erschien das erste Album „Falling“ von Lylac, ausschließlich mit Eigenkompositionen. (Foto: Franziska Gill) -rw Di, 11.2., 19.30 Uhr, Kleine Kirche
Pforzheim: Hollywood Philharmonic Orchestera
Der deutschstämmige Komponist Hans Zimmer wurde mit „Rain Main“ berühmt und hat seitdem zahlreichen Megahits aus Hollywood zu Erfolg und dramatisch-emotionaler Wirkung verholfen, so u.a. „Mission Impossible 2“, „Gladiator“, „Fluch der Karibik“ sowie „Interstellar“ und „Batman“. Das Hollywood Philharmonic Orchestera bringt seine symphonischen Klangwelten bei dieser „Celebration Of Filmmusic“ mit Chor und internationalen Solisten auf die Bühne, samt großer Lichtshow, Projektionen sowie Filmeinspielungen – kurzum: ein opulentes audiovisuelles Konzertereignis! -rw · Di, 11.2., 20 Uhr, Congress Centrum Pforzheim
CD-Präsentation: Franziska Finckh
Die international renommierte Karlsruher Gambistin Franziska Finckh stellt ihre neue CD „Pieces de violle en tablature“ vor. Neben Solosuiten von Demachy erklingen weitere Werke für Viola da Gamba solo aus dessen Umfeld am französischen Königshof. Immer samstags lud Monsieur Demachy in sein Haus ein, um „die wahre Art des Gambenspiels zu hören“. Finckh hat vier seiner Solosuiten neu enträtselt, interpretiert und nimmt das Publikum mit auf eine Zeitreise in das klingende Frankreich Ludwigs XIV. (Foto: Jochen Klenk) -rw · Mi, 12.2., 19.30 Uhr, Kleine Kirche, Eintritt frei, Spenden erbeten
Schauspiel-Premiere: Die Welle
Nie wieder, sowieso nicht hier und heute. Und wir schon gar nicht. Geschichtslehrer Ben Ross wagt mit seiner Klasse ein Experiment, um den Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland zu veranschaulichen. Wie funktioniert der Sog von faschistischen Systemen, wie leicht sind wir beeinflussbar? Die Erzählung führt vor Augen, wie schnell die Gruppenzugehörigkeit wichtiger werden kann als das eigene kritische Denken. Und es gefährlich wird, wenn niemand seine Stimme erhebt. Der weltbekannte Roman „The Wave“ von Morton Rhue basiert auf einem 1967 tatsächlich durchgeführten Experiment an einer Highschool in Kalifornien. Regie führt Martin Kindervater (Foto). Am Mo, 10.2., 17.45 Uhr, gibt’s eine gemeinsame Sneak in die Endproben (zehn bis 19 Jahre, Eintritt frei, mit Anm.). Ab zwölf. -sb · Premiere: Fr, 14.2., 19 Uhr; 16. 20.2., 18 Uhr; 22. 24.2., 19 Uhr; 25.2., 11 19 Uhr; 26.2., 9 11.30 Uhr; 27.2., 11 Uhr, Staatstheater
Gaggenau: Flügeljubiläum
Ticketshop
Vor 25 Jahren holte eine Gaggenauer Delegation den Konzertflügel Steinway D-274 von der Weltausstellung „Expo 2000“ aus Hannover in die Jahnhalle – und dieses Jubiläum feiert die Stadt mit einer Veranstaltungsreihe. Der Bogen ist weit gespannt mit Konzerten heimischer und überregional bekannter Künstler von Pop über Jazz bis Kabarett mit Hagen Rether (16.10., „Liebe“), Liedermacherlegende Konstantin Wecker (9.11., „Lieder meines Lebens“), den Söhnen Mannheims (19.12., Piano-Weihnachtsprogramm) und der Klassikreihe „Schluss mit?“ (30.11.). Das Eröffnungskonzert (Fr, 14.2., 20 Uhr) beginnt mit zwei aufstrebenden Persönlichkeiten der deutschen Jazzszene: das von Collectivity bekannte lokale Duo Clara Vetter (Flügel, Landesjazzpreisträgerin 2023) und Max Treutner (Saxofon, u.a. SWR Big Band). Des Weiteren präsentiert Gemeinderat Björn Stolle als über seine Heimat Gaggenau hinaus bekannter Magier eine „Interaktive Zaubershow mit musikalischen Schmankerln“. Und Gaggenaus Bürgermeister Andreas Paul (Foto: Jörg Schumacher) eilt sein Ruf als mitreißender Pianoperformer immer noch voraus. Weiter geht’s im Jubiläumsprogramm beim Kammerkonzert mit der Klavierklasse von HfM-Professorin Sontraud Speidel (So, 23.2., 11 Uhr). -pat · Jahnhalle, Gaggenau, tickets.inka-magazin.de
Baden-Baden: Berlin Berlin
„Die große Show der Goldenen 20er Jahre“ lässt in Baden-Baden das brodelnde Berlin mit seinen Absinthgelagen, wilder Musik, feschen Mädels und jeder Menge anderem „Amüsemang“ aufleben. Der Admiral erzählt in der preisgekrönten Revue als charismatischer Conférencier pikante und verbriefte Anekdoten aus der Hauptstadt des Lasters und changiert mit dem 30-köpfigen Ensemble zwischen Wirtschaftskrise und Vergnügungslust. Über 30 zeitgemäß arrangierte deutsche und englischsprachige Glanznummern von Schlager über Jazz bis hin zur Vokalmusik, von wie „Bei mir bist du schön“, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, „Puttin’ On The Ritz“ bis „Mackie Messer“, von Marlene Dietrich über Josephine Baker bis zu den Comedian Harmonists erzählen aber nicht nur aus Berlins Blütezeit von 1927 bis ’33, sondern schaffen auch Gegenwartsbezüge – bis Modernität, Innovationslust und Freiheit mit der Machtergreifung der Nazis ihr jähes Ende finden. (Foto: Jochen Quast) -pat · Fr, 14.2., 19.30 Uhr; Sa, 15.2., 19.30 14.30 Uhr; So, 16.2., 14 Uhr, Festspielhaus Baden-Baden, www.berlinberlin-show.com
Artemis’ letzte Klänge
Ein Überraschungskonzert der Blockflötenklasse von Prof. Karel van Steenhoven (Foto) zum Abschied ihres Professors. Zu hören sind – so viel darf verraten werden – Werke von van Steenhoven selbst sowie von Johann Heinrich Schmelzer, Jacques-Martin Hotteterre und Philip Glass. Es spielen Studenten und Alumni der Klasse van Steenhovens. -rw · Fr, 14.2., 18 Uhr, Schloss Gottesaue, Velte-Saal, Eintritt frei
Schauspiel-Premiere: Woyzeck
Das Dramenfragment „Woyzeck“ von Georg Büchner ist eines der meistgespielten Stücke der deutschen Literatur und wird in Karlsruhe von Mizgin Bilmen (Foto: Charlie Casanova) inszeniert. Sie ist seit dieser Spielzeit Hausregisseurin und Teil der Schauspielleitung in Darmstadt. Ab 14 Jahren. -sb Premiere: Sa, 15.2., 19 Uhr; 20.2., 19.30 Uhr; 21.2., 10 Uhr; 26.2., 19 Uhr; 27.2., 11 19.30 Uhr, Staatstheater
Staatstheater: 2. Nachtklänge
In einem nächtlichen „Doppelporträt“ ist das Werk der Komponistin Minzuo Lù und des Komponisten Haosi Howard Chen zu hören. Beide sind 1991 in Shanghai geboren, verbrachten einen wesentlichen Teil ihres Studiums an der Karlsruher Musikhochschule und wurden bereits weltweit bei Wettbewerben und mit Stipendien ausgezeichnet. Zu später Stunde erzählen sie über ihr Leben und Schaffen sowie über die Herausforderungen des Komponierens in der heutigen Zeit. -sb · Sa, 15.2., 21 Uhr, Staatstheater
Kabarett in der Orgelfabrik: Inka Meyer
Als Kind war jeder Tag ein Sonntag. Als Student immer Freitag. Und heute ist irgendwie ständig Montag. Was ist passiert? Unser Alltag ist ein Ausnahmezustand, der zur Regel wurde. Inka Meyer ist als Tochter eines friesischen Orientexperten in „Die unerträgliche Seichtigkeit des Scheins“ die perfekte Reisebegleitung auf der Suche nach dem verlorenen Spaß. -rw · Fr, 14.2., 20.15 Uhr, Orgelfabrik
Pforzheim: Das Phantom der Oper
Das Autorenduo Deborah Sasson (Musik) und Jochen Sautter (Text/Choreografie/Regie) präsentiert die spannende Neuinszenierung eines der erfolgreichsten Tourneemusicals Europas. Indem es sich näher an die Vorlage hält und teils Opernzitate einbindet, hebt sich dieses „Phantom“ von den meisten musikalischen Interpretationen des Literaturstoffs ab. Sasson ist erneut in der Rolle von Christine zu sehen; Deutschlands Musicalstar Nummer eins, Uwe Kröger, trägt weiterhin die Maske. Das Bühnenbild des während der Corona-Pause komplett überarbeiteten Musicals lebt von 3D-Videoprojektion sowie realen Bühnenelementen aus der Metropolitan Opera New York. -pat · So, 16.2., 17 Uhr, Congress Centrum Pforzheim
Blue Church: Johannes Mössinger
Klassik und Jazz: Mit seinem Klavierspiel macht der aus Karlsruhe stammende Pianist Johannes Mössinger ebenso Furore wie als Komponist von ausdrucksstarken Jazztunes. Im Duo mit dem Bassisten Thomas Lähns aus Basel entstehen packende Programme mit inspirierenden Improvisationen. Words: Claudia Rauch. -rw Mi, 19.2., 19.30 Uhr, Kleine Kirche
Kabarett in der Orgelfabrik: Karl Valentin
Also ich erzähl mal einen aktuellen Witz in Verehrung für den großen Komiker, der zeitlebens meist ohne Erfolg über 60 Ärzte konsultierte, woraus bekanntlich so allerlei lustige Sketche entstanden: „Was ist mit dem Ödem, Herr Doktor?“ „Ich bin für Knochen zuständig, nicht für Ödeme.“ „Und was ist mit dem Knochen-Ödem?“ Keiner war so verzweifelt komisch, keiner schrieb so tiefsinnige Lachnummern: „Du bleibst da! Und zwar sofort!“ nennt Regisseur, Schauspieler, Texter und Autor Arno Hermer sein Programm mit „Szenen, Liedern und Narrheiten“ des Urvaters der Dada-Comedy, Karl Valentin. Wie dieser mischt er die Formen, erzählt, singt, blödelt, improvisiert und findet so eine unverwechselbar eigene Form, die dem großen Münchner Komiker gerecht wird, ohne ihn zu imitieren. -rw · Do, 20.2., 19.30 Uhr, Orgelfabrik
Abba – Waterloo im Bällebad
Vor 50 Jahren wurde die erste deutsche Ikea-Filiale eröffnet und der Grand-Prix-Sieg ging an Abba – Grund genug für Filialleiterin Inka, die Abbatare aus London einzufliegen! Als der Beamer fürs große Firmenevent vom Laster fällt, muss die Belegschaft ran... Ob Hubwagenfahrer Klaus, Bilanzbuchhalter Erwin und Småland-Anke zu „Dancing Queens“ werden oder alles in einem „Waterloo“ zwischen Bällebad und Billy-Regal endet, zeigt die von Intendant William Danne inszenierte Möbelhauskomödie mit den größten Abba-Hits. (Foto: Markus Breig) -pat · 20./21./22./26./27./28.2., 19.30 Uhr; So, 23.2., 18 Uhr, bis 9.3., Kammertheater, K1
Titanic Boygroup
Ticketshop
„Deutschland erwoke!“ proklamiert die „Supergruppe der Satireszene“ (SZ) in ihrem neuen Programm. Die ehemaligen Chefredakteure des „Endgültigen Magazins“ MdEP Martin Sonneborn, Thomas Gsella und Oliver Maria Schmitt, nach Selbstbeschreib „drei alte weiße Cis-Männer, gefangen in den Körpern alter weißer Cis-Männer“, haben „Corona, Krieg und Olaf Scholz knapp überlebt“ und bitten als Titanic-Boygroup zum bitter-bösartigen „Weckruf mit Nachschlag und Sahne“. -pat · Fr, 21.2., 20.30 Uhr, Rantastic, Baden-Baden/Haueneberstein, tickets.inka-magazin.de
Kabarett in der Orgelfabrik: Volkmar Staub
Wer lacht, der zeigt die Zähne. Die Mächtigen lächerlich machen und mit den Ohnmächtigen lachen – das ist Kabarett, wie es Volkmar Staub versteht. Natürlich geht es in „Zähne zeigen“ auch gegen die üblichen Verdächtigen der Tagespolitik und die sich abzeichnende militarisierte neue Weltordnung, den Turbokapitalismus und die Frage: KI oder IQ – wer wird die Oberhand behalten? -rw · Fr, 21.2., 20.15 Uhr, Orgelfabrik
Jean-Philippe Kindler
Jean-Philippe Kindler provoziert und spaltet. Der sowohl von der „Bild“ wie von einigen Linken als Hetzer geadelte 27-jährige Satiriker wurde für seine ersten beiden Bühnenprogramme mit sämtlichen großen Kabarett- und Satirepreisen ausgezeichnet, vom „Prix Pantheon“ bis zum „Deutschen Kabarettpreis“. Aktuell tourt er mit seinem dritten Solo „Klassentreffen“: „Wenn Großkonzerne mit Diversität werben, dann haben doch schließlich alle Menschen die gleiche Chance – zumindest darauf, ausgebeutet zu werden. Und doch gibt es sie, die gute alte Klasse. Die Champagner-Marxisten. Die Antifa-AtzInnen. Die Rentner ohne Rente. Die zarten Radikalen.“ (Foto: Marvin Ruppert) -rw · Fr, 21.2., 20 Uhr, Tollhaus
Hagen Rether & Schwester Cordula
Nicht wundern, Hagen Rethers neues Programm heißt immer noch „Liebe“, wobei es sich in den vergangenen Jahren durch beständiges Mäandern, Wuchern und Mutieren quasi wie von selbst erneuert. Bis zu dreieinhalb Stunden plädiert der Kabarettist leidenschaftlich für Aufklärung und Mitgefühl, gegen Doppelmoral und konsumselige Wurstigkeit. Sicherheitshalber geht’s daher auch früh los (19 Uhr). Ab 20 Uhr heißt es dann „Schwester Cordula liebt Groschenromane“: Saskia Kästner, Vollblutschauspielerin mit überbordendem Temperament, und Dirk Rave, virtuoser Akkordeonist mit holsteinischem Understatement, widmen sich mit „Liebe, Lasso, Leidenschaft“ dem Westernroman (Foto: Thomas Nitz). -rw · Sa, 22.2., Tollhaus
Ettlingen: SWR Kultur New Talent
Das für Radio SWR Kultur aufgezeichnete Konzert ist diesmal mit dem Cello in Frankreich unterwegs: Das Duo Lionel (Violoncello) und Demian Martin (Klavier) präsentiert Werke von Nadia Boulanger, Francis Poulenc und César Francks Sonate für Violoncello und Klavier A-Dur. Shootingstar Lionel Martin spielt bereits regelmäßig mit Anne-Sophie Mutter und bildet mit seinem Bruder, dem Pianisten und Filmmusikkomponisten Demian, ein ausdrucksstarkes, expressives Duo. Improvisationen gibt’s gerne auf Zuruf des Publikums! (Foto: Ronny Zimmermann) -rw · So, 23.2., 18 Uhr (Konzerteinführung 17.30 Uhr), Schloss Ettlingen, Asamsaal
Pforzheim: 3. Sinfoniekonzert „Krieg & Versöhnung“
An jedem 23.2. wird in Pforzheim der Zerstörung der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht. Zum 80. Jahrestag spielen die Badische Philharmonie und das Südwestdeutsche Kammerorchester Benjamin Brittens berühmtestes Werk, das 1962 in der neuen Kathedrale von Coventry uraufgeführte „War Requiem“; das alte gotische Gebäude wurde 1940 von deutschen Bomben zerstört. Als Geste der Versöhnung komponiert, ist die Besetzung opulent mit Solisten und Kammerorchester, Chören und großem Orchester. -rw · So, 23.2., 19.30 Uhr, Congress Centrum Pforzheim
KIT Kammerchor: Händels „Messias“
Anlässlich des 200. KIT-Jubiläums erklingt der Messias von Georg Friedrich Händel in prominenter Besetzung. Der KIT Kammerchor wird begleitet vom Karlsruher Barockorchester mit den Solisten Maine Takeda (Sopran), Jasmin Etminan (Alt), Fabian Kelly (Tenor) und Armin Kolarczyk (Bass). Die Leitung hat Nikolaus Indlekofer. (Foto: F. Ehmele) -rw · So, 23.2., 17 Uhr, Lutherkirche
Staatstheater: Startklar für den Schulabschluss
Vom Deutschunterricht auf die Bühne: Viele der Texte, die bei Abschlussprüfungen drankommen, sind auch Theaterklassiker – und werden gesprochen und gespielt deutlich lebendiger und zugänglicher als im Buch. Daher heißt es in der letzten Februar-Woche wieder „Startklar für den Schulabschluss“: Junge Menschen, die kurz vor ihrem Schulabschluss stehen, können gebündelt und geballt jede Menge Prüfungsstoff inhalieren. Gezeigt werden „Die Physiker, „Der Prozess“, „Leben des Galilei“ (Foto: Felix Grünschloß), „Die Welle“, „Woyzeck“ und ein Kammerkonzert als „Klangöffner“. Neben Einführungen und thematischen Nachgesprächen zu Antidiskriminierung oder Demokratiebildung gibt’s mit „Pimp My Präsi“ auch ein professionelles Auftritts- und Präsentationstraining (Anm. bis 19.2.). -sb · Mo-Do, 24.-27.2., Staatstheater
Yorick Thiede & Familie Flöz
Aufgewachsen auf einem Bauernhof, den er erwartungsgemäß hätte übernehmen sollen, ist Yorick Thiede (Foto: Marvin Ruppert) lieber mit der „Tannenecker Ouvertüre“ auf den Comedybühnen unterwegs. Er ist Teil des „Vier Feinde“ Comedykollektivs, die 2022 den größten Stunt der deutschen Comedygeschichte durchzogen: Sie konnten durch einen Scherzanruf bei der Lanxess-Arena in Köln einen Auftritt dort ergattern und verkauften die 3.542 Plätze der Theatervariante entgegen aller Erwartungen als völlig unbekannte Comedians der Arena aus. Auf dem zweiten Floor spielt die Familie Flöz „Das Nest“. -rw · Fr, 28.2., 20 Uhr, Tollhaus
Baden-Baden: Klaus Mäkelä & Orchestre de Paris
Klaus Mäkelä (Foto: Jerome Bonnet) ist bald Chefdirigent des Concertgebouw-Orchesters – und als solcher in den nächsten Jahren bei den „Osterfestspielen“ in Baden-Baden zu erleben. Nach seinem Violoncello- und Dirigierstudium gelang dem jungen Finnen die wohl aufregendste Dirigentenkarriere der vergangenen Jahre. Als das Chicago Symphony Orchestra ihn am Pult erlebte, dauerte es nicht lange, bis man Mäkelä auch hier den Chefdirigentenposten anbot. Der Finne übernimmt das Orchester ab Spielzeit 2027/28. Chefdirigent gleichzeitig in Amsterdam und Chicago – damit wird Mäkelä endgültig zum Weltstar. Zuvor feiert er jedoch sein Debüt im Festspielhaus Baden-Baden am Pult seines aktuellen Klangkörpers Orchestre de Paris und mit einem Programm, das glänzt und glitzert wie die französische Hauptstadt in den 20er Jahren. Damals war Oper out und Ballett der letzte Schrei. Jede nur mögliche Musik wurde in Paris vertanzt. Auch Ravel hat seine fünf kleinen Märchenbilder unter dem Titel „Ma mère l’oye“ später zur gleichnamigen Ballettmusik komplettiert. In Baden-Baden wird die intimere Urfassung vorgestellt. Paris feierte damals alles Russische, das als wild wie raffiniert galt. Strawinskys „Petruschka“ und der Feuervogel entstanden in dieser Zeit, Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ waren ursprünglich reine Klaviermusik. Zum Welterfolg wurde die Partitur erst in der Instrumentation Ravels, der mit seiner Fassung auf die erwähnte Russland-Begeisterung der Pariser reagierte. -rw · Fr, 28.2., 19 Uhr, Festspielhaus Baden-Baden
KIT Sinfonieorchester – „Space Candy“
Traditionell konzertiert das Sinfonieorchester des KIT mit Dirigent Tobias Drewelius am Faschingssamstag im Konzerthaus. Erich Wolfgang Korngold, bekannt für seine Filmmusik, entführt mit der „Kings Row Suite“ in die goldenen Zeiten Hollywoods. Die Musik ist voller Dramatik, Emotionen und epischer Klänge – ein Meilenstein der Filmmusik, der als wesentlicher Impulsgeber für die Musik von John Williams für „Star Wars“ gilt. Der zeitgenössische spanische Komponist Oscar Navarro verwendet in seinem „Il Concerto“ für Soloklarinette und großes Sinfonieorchester eine Tonsprache mit sehr reicher Orchestrierung. Das Werk schöpft die technischen Möglichkeiten der Klarinette voll aus und verwendet auch Flamenco-Elemente (Soloklarinette: Julius Kircher). Gustav Holsts weltberühmte Suite „The Planets“ zählt zu den wenigen Kompositionen, die von der Astrologie beeinflusst sind. Die siebenteilige Suite ist ein Meisterwerk an der Schwelle von Romantik zur Moderne und hat viele Werke der Unterhaltungsindustrie beeinflusst. -rw · Sa, 1.3., 20 Uhr, Konzerthaus
Baden-Baden: Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons
Eines der traditionsreichsten Ensembles der Welt besucht mit seinem Chefdirigenten, dem charismatischen Andris Nelsons, für zwei besondere Konzerte das Festspielhaus. Auf dem Programm des Gewandhausorchesters Leipzig stehen Dvo?ák und Mahler. Am Fr, 7.3. erklingt Dvo?áks „Das goldene Spinnrad“ und die wunderbare Christiane Karg singt in Mahlers vierter Sinfonie. Am Sa, 8.3. wird Mendelssohn Bartholdys Doppelkonzert für zwei Klaviere von einem sensationellen Klavierduo, den holländischen Brüdern Lucas und Arthur Jussen interpretiert, umrahmt von Mahlers selten gespielten „Blumine“ und Dvo?áks märchenhafter achter Sinfonie. Seit 2018 führt der lettische Stardirigent Nelson das Ensemble. Er mischt Musiker aus seinen beiden Orchestern in Leipzig und Boston, lässt die einen im jeweils anderen Orchester mitspielen, um die Klangflexibilität der Musiker zu steigern. Und er gestaltet Programme, die die Geschichte Leipzigs aufnehmen. Das älteste bürgerliche Orchester im deutschsprachigen Raum stammt aus einer Stadt, die vollgesaugt ist mit Musikgeschichte: Hier wirkte Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy gründete das weltberühmte Konservatorium, Richard Wagner wurde in Leipzig geboren. (Foto: Christian Modla) -rw · Fr, 7.3., 20 Uhr; Sa, 8.3., 18 Uhr, Festspielhaus Baden-Baden
Methodisch inkorrekt 2.0 & Luan Comedy Show
In ihrem mehrfach ausgezeichneten Podcast sprechen Dr. Nicolas Wöhrl und Dr. Reinhard Remfort seit 2013 über aktuelle Forschung, Experimente und gehen im „Schwurbel der Woche“ gefährlicher Esoterik und Co. an den Kragen. Fünf Jahre später verlassen sie erstmals das heimische Mikrofon und bringen ihre Wissenschaft auf die Bühne. „Methodisch inkorrekt 2.0 – Das Mi-Perium schlägt zurück“ heißt die neue Show der beiden Physiker (So, 9.3., Foto: Nicol Meuter). Und in seiner Stand-up-„Comedy Show“ schlüpft der Stuttgarter Youtuber in die Rollen des Deutschen Dirk, des Kroaten Ivica und des wie Luan selbst aus Albanien stammenden Fatmir, mit deren Hilfe er belustigende Storys aus seiner Jugend hervorkramt und sein Publikum auch mit auf Polizeistreife nimmt (Sa, 15.3.). -pat · 19 Uhr, Badnerlandhalle, www.s-promotion.de