Wie es tickt und wie wir es schützen
Dank Gendermedizin wird immer deutlicher, wie sehr sich die Gesundheit von Männern und Frauen unterscheidet – bis in die grauen Zellen. Frauen erkranken etwa häufiger an Alzheimer. Doch es gibt auch gute Nachrichten
Warum sich Männer und Frauen unterschiedlich verhalten, darüber wird bereits seit Jahrtausenden diskutiert. „Typisch Frau“, heißt es bis heute, wenn wir wieder mal besonders emotional reagieren. Die Idee, das Gehirn könne die wichtigste Ursache für die Verhaltensunterschiede zwischen Männern und Frauen sein, ist jedoch überraschend modern und wurde als echter Schlüsselfaktor erst in den 1960er-Jahren wirklich akzeptiert.
„Zuvor war man überzeugt, unsere Genitalien würden die entscheidende Rolle spielen“, sagt die Neurowissenschaftlerin Dr. Lisa Mosconi. Sie leitet die „Women’s Brain Initiative“ und ist Direktorin der Alzheimer’s Prevention Clinic am Weill Cornell Medical College in New York. Im Jahr 1992 machten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jedoch eine entscheidende Entdeckung: Unsere sogenannten Geschlechtshormone, etwa Östrogen und Testosteron, ...