DIE ERDE ERWÄRMT SICH IMMER MEHR. DAS TREIBT SELBST DIE WÜSTENPFLANZEN AN IHRE GRENZEN. WISSENSCHAFTLER ERMITTELN, WA S WIR VON IHREN GENIALEN ANPASSUNGSSTRATEGIEN LERNEN KÖNNEN.
ES IST EIN STRAHLENDER Frühlingstag im Saguaro-Nationalpark in Arizona. Ein einzelner, etwa achteinhalb Meter hoher Kaktus überragt das staubige Buschwerk, ein dorniger Riese, der trotz des wolkenlosen Himmels und der backofenartigen Hitze stark und gesund aussieht. Vor Kurzem hat es im Park geregnet, und die bei Trockenheit stark eingesenkten Rippenfurchen des Kakteenkörpers wölben sich prall wegen der mehreren Hundert Liter Wasser, die die Pflanze nun gespeichert hat.
Dank ihres Wasserreservoirs können Kakteen an Orten gedeihen, an denen andere Pflanzen welken. Doch der in der Sonora-Wüste in den USA und Mexiko heimische Riesenkaktus Carnegiea gigantea, auch Saguaro genannt, hat einen weiteren evolutionären Trick in ...