Vom Nischensport zum globalen Phänomen: Wrestling ist mit seinem Mix aus Show und Sport so populär wie nie – und hat mit „Gunther“ seinen ersten deutschsprachigen Weltmeister. Ein Blick hinter die Kulissen des Hypes
MIT ZWEI SCHWEREN Hieben durchschneiden Streichinstrumente das Klatschen der Zuschauer. Die Lichter in der Halle gehen aus, Jubel in der Dunkelheit. Die wuchtigen, dunklen Striche von Celli und Bässen schwellen an, werden lauter, schneller. Violinen setzen ein und kündigen eine Bedrohung an. Unheil naht.
Kurz bevor der Spannungsbogen des 4. Satzes der 9. Sinfonie von Antonín Dvorák mit Blechinstrumenten entfesselt wird, leuchten die Bildschirme der Bühne strahlend weiß. Die Umrisse eines groß gewachsenen Mannes davor werden deutlich. In
Versalien prangt auf den Displays: GUNTHER. Der Mann, in einen blutroten Mantel gehüllt, macht sich auf den Weg. Der Kampf kann beginnen.
Wenn Walter Hahn ...