162 Millionen Jahre lang haben Störe im Wasser allen Widrigkeiten getrotzt – bis die Menschheit sie fast ausrottete. Heute kämpft man darum, die letzten dieser lebenden Fossilien zu retten.
DER FLUSS WÄLZT SICH BREIT und geräuschlos dahin. Es ist Dezember im südlichen Kasachstan, die Landschaft am Fluss Syrdarja ruht in braunen und dunkelgrauen Tönen: leblose Gräser, verschlammte Ebenen, kahle Bäume. Der Uferabschnitt ist übersät mit Müll und bietet keinen malerischen Anblick. Dunst aus Kohle- und Holzrauch trübt das Sonnenlicht. Für die Suche von Bernie Kuhajda ist dies der perfekte Ort.
„Das ist das Habitat, das wir brauchen“, sagt Kuhajda, Fischkundler und Naturschutzbiologe am Tennessee Aquarium Conservation Institute. Er hofft, eine in diesem Gewässer heimische Fischart zu finden: den sogenannten Syrdarja-Schaufelstör. Seit den 1960er-Jahren ist der Fisch nicht mehr gesichtet worden, nachdem ...