In den Tagen ab dem 30. Juni 1934 lässt Adolf Hitler seinen schwulen SA-Führer und Freund Ernst Röhm sowie zahlreiche Konkurrenten ermorden – als Reaktion auf einen Putsch, den es in Wahrheit nie gab
Röhm-Putsch
Kurz nach 17 Uhr am 1. Juli 1934 schließt ein Wärter der Gefängnisanstalt Stadelheim die schwere Eisentür zur Zelle 474 auf. In dem kleinen Raum sitzt Ernst Röhm, Chef der berüchtigten SA. Der Wärter legt eine geladene Pistole und eine Ausgabe des »Völkischen Beobachters« mit einem Artikel über die Festnahme mehrerer SA-Männer auf einen Hocker und geht wieder. Röhm soll sich selbst erschießen. Quasi ein letztes Geschenk, das ihm seine ehemaligen Freunde machen. So kann er zumindest seine Offizierswürde bewahren.
Als nach zehn Minuten immer noch kein Schuss fällt, geht die Tür erneut auf. Zwei SS-Kommandeure platzen herein: Theodor Eicke und Michael Lippert. Röhm steht in seiner Zelle mit ...