Herr Schulz, Sie haben mal gesagt: „Große, herausragende Spiele vergisst ein Fußballer nie, mögen sie auch Jahrzehnte her sein.“ Wie oft denken Sie nach einem halben Jahrhundert noch an das WM-Halbfinale von 1970 gegen Italien?
Willi Schulz (81) Um ehrlich zu sein, eher selten. Die Verdrängung hat bei mir eigentlich ganz gut funktioniert. Aber leider kitzeln ja Leute wie Sie die Erinnerung in regelmäßigen Abständen wieder wach.
Es ging damals gar nicht gut los. Schon nach acht Minuten lagen Sie 0:1 hinten.
Ja, leider. Wir waren eigentlich ziemlich gut vorbereitet. Vor allem unsere „Italiener“ im Team, Helmut Haller, der damals für Juventus spielte, und Carlo Schnellinger vom AC Mailand, hatten uns viel über unsere Gegenspieler erzählt. Italien hatte die drei Spiele der Vorrunde mit einem Torverhältnis von 1:0 absolviert. Wir wussten: Gegen sie in Rückstand zu geraten, war im Prinzip tödlich. Doch ...